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Handlungsfelder

Die im April 2012 vorgelegte Demografiestrategie der Bundesregierung konzentriert sich auf verschiedene Handlungsfelder, dazu gehören insbesondere:

A. Familie als Gemeinschaft stärken

Die Demografiestrategie stellt die Stärkung der Familie in den Mittelpunkt. Familien sollen Unterstützung erfahren – in der Familiengründungsphase genauso wie bei der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder vor und während der Schulzeit. Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, hierzu gehört insbesondere die Stärkung der Wahlmöglichkeiten für Eltern.  Das setzt voraus, dass Frauen und Männer gleiche Chancen haben, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, und dass sie selbst entscheiden können, wie sie Fürsorge- und Erwerbsaufgaben wahrnehmen und in der Familie aufteilen wollen.

Wichtig sind der Ausbau und die Qualität der Betreuungsangebote, höhere Zeitsouveränität und wirksamere Hilfen bei der Inanspruchnahme von haushaltnahen Dienstleistungen. Auch die Förderung fairer Berufs- und Aufstiegschancen nach Rückkehr ins Arbeitsleben ist hierbei von großer Bedeutung.

B. Motiviert, qualifiziert und gesund arbeiten

Einerseits geht der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter zurück, gleichzeitig nehmen der Anteil der Älteren und deren Lebenserwartung zu. Um auf Potenziale der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stärker zurückzugreifen, Arbeitsfähigkeit zu erhalten sowie Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, ist es erforderlich, die Rahmenbedingungen vor Ort in den Betrieben altersgerecht anzupassen. Ziel ist es dabei, ein erfülltes und dem individuellen Leistungsvermögen angepasstes Berufsleben auch und gerade jenseits der 60 zu ermöglichen. Hierfür müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Gesundheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz fördern, individuelle Angebote zur Qualifizierung und Weiterbildung für jede Altersgruppe anbieten und somit ein stärkeres Bewusstsein für lebenslanges Lernen geschaffen wird. Weiterhin sollen bei der Besetzung von Stellen die individuell unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Beschäftigten in verschiedenen Lebensaltern Berücksichtigung finden. Weiterbildung sowie Aufgaben innerhalb der Familie treten stärker als früher neben die Erwerbsarbeit. Daher ist es notwendig, weitere Möglichkeiten zu schaffen, um die individuelle Lebensarbeitszeit bedarfsorientierter verteilen zu können. Eine weitere Bedingung ist die Sicherung des Einkommens über die gesamte Spanne der Lebensarbeitszeit.

C. Selbstbestimmtes Leben im Alter

Die Lebensqualität jedes einzelnen im Alter wird neben den Angeboten zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe und der damit verbundenen sozialen Integration vor allem vom eigenen Wohlbefinden, der körperlichen und geistigen Mobilität und der Erwartung bestimmt, die Nacherwerbsphase auch bei Hilfebedürftigkeit so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung zu verbringen,. Altersgerechtes Wohnen und altersgerechte Mobilität sowie wohnortnahe Angebote der Daseinsvorsorge und die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sind Grundvoraussetzungen für die möglichst lange Erhaltung von Selbstständigkeit und selbstbestimmtem Leben im Alter.

In Zukunft gewinnen neue Formen ambulanter Betreuung und Pflege ein- schließlich sozialer Netzwerke und nachbarschaftlicher Hilfen an Bedeutung. Hierbei werden die Fragen des Alterns in Würde, einer menschenwürdigen Pflege und einer hochwertigen Versorgung im Mittelpunkt stehen. Bedarfs- und sachgerechte Strukturen mit Einbeziehung der Zivilgesellschaft unter dem Leitbild der „Sorgenden Gemeinschaft“ vor Ort ist angesichts der demografischen Entwicklung ein möglicher Weg.

Die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements sowie die Stärkung des Miteinanders der Generationen sind wichtige Voraussetzungen, um die gesellschaftliche Teilhabe im Alter zu ermöglichen.

D. Lebensqualität in ländlichen Räumen und integrative Stadtpolitik fördern

Der demografische Wandel stellt Stadt und Land vor große Herausforderungen. Die Regionen sind aber sehr unterschiedlich von Zu- und Fortzügen betroffen. Aufgrund der Unterschiedlichkeit ländlicher Räume vollzieht sich die demografische Entwicklung sehr uneinheitlich. Daraus ergeben sich sehr differenzierte ökonomische und soziale Herausforderungen, auf die wir uns einstellen müssen. Dabei sollen gleichwertige Lebensverhältnisse und Zukunftschancen für die Menschen in allen Regionen Deutschlands erhalten bleiben.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Unterstützung der Regionen, in denen die demografische Entwicklung zu einem Kreislauf aus zurückgehender Bevölkerungszahl, sinkender Attraktivität für Einwohner und Wirtschaft sowie Verschlechterung der Daseinsvorsorge und verkehrlichen Infrastruktur führen kann. Hier können nur gezielte Maßnahmen und Investitionen in Infrastruktur und regionale Wirtschaft helfen, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. In ländlichen Regionen sollen vor allem die Klein- und Mittelzentren gestärkt werden. Konkret geht es vor allem um die Unterstützung einer regional ausgewogenen Einkommens- und Beschäftigungsentwicklung, die Gewährleistung der infrastrukturellen Daseinsvorsorge bis hin zu einer leistungsfähigen Kommunikation und Mobilität. Im Fokus künftiger Stadtentwicklungspolitik stehen nicht nur die ganze Stadt und die ganze Gemeinde, sondern auch die Verflechtung mit der Region. Zur Sicherung und Verbesserung der Attraktivität und Lebensqualität sollen die Regionen bei der Gestaltung der unterschiedlichen Herausforderungen Unterstützung im Rahmen integrativer Stadtentwicklungspolitik sowie Städtebauförderung finden.


Der vorstehende Text „Handlungsfelder“ sowie ein Kurzbericht der Bundesregierung zur demografischen Lage und künftigen Entwicklung des Landes können nachfolgend als PDF-Dokumente heruntergeladen werden:

Handlungsfelder der Demografiestrategie in Kürze
herunterladen   PDF-Dokument (127 Kb)

Demografiebericht (Kurzfassung)
herunterladen   PDF-Dokument (2,1 Mb)

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